Anno Grimm - kein Märchen
Nein, ein Märchen ist dieses Buch nicht, obwohl es
viel mit Märchen zu tun hat. 
Grimm ist mein Name, Balthasar Grimm.
Und nein: Ich bin nicht mit den berühmten Brüdern verwandt und kann mich in keiner Weise mit ihnen messen.
Aber einen Vorteil habe ich: Während die beiden Überväter sich die alten Legenden erzählen lassen mussten, habe ich einen Weg gefunden, wie ich in die Märchen eintauchen kann.
Nicht als heimlicher Beobachter, sondern als lebendiger Mensch, der in einer anderen Zeit mit anderen Menschen einen Weg finden muss. 
Wer sich zu den Wurzeln von Märchen begibt, landet meist im Mittelalter. Und genau das ist mein Plan.
Sie haben da Ihre Zweifel?
Das kann ich Ihnen nicht verdenken. Wenn Sie sich trotzdem mit mir auf die Reise machen, sehen Sie sich vor: 
Die Zeit im zwölften Jahrhundert wird für uns in vielem schwerverständlich, haarsträubend, lustig und immer wieder überraschend sein - und doch auch vertraut, wo es um menschliche Nähe und Feindschaft geht. 
Sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt!
Ihr Balthasar Grimm
Weg! und weiter
Ana kauert allein in einem Bachbett in Arizona. Die 11-jährige aus Guatemala hat mit ihrer Kusine Mexiko durchquert. Als Schlepper sie über die Grenze bringen wollen, wird sie von der Gruppe getrennt und kommt als einzige in den Vereinigten Staaten an. 
Noah duckt sich zwischen zwei Müllbehälter auf einem Parkplatz vor einem Einkaufszentrum. Seinen tyrannischen Mitschülern ist er entkommen, aber nun? 
Der dunkelhäutige Junge, 9-jährig, lebte nur wenige Wochen bei einer Pflegefamilie und ist jetzt auf sich allein gestellt.
Beide Kinder wissen, dass sie dort, wo sie herkommen, nicht sein wollen. Dort, wo sie sind, auch nicht.
Wohin sie wollen? Vorerst einmal über die nächste Sierra in ein Tal, wo sie vielleicht nicht gesucht werden. Beide Fluchten führen zusammen. 
Als Ana und Noah in der Geisterstadt Cobre einen Unterschlupf finden, glauben sie sich fürs Erste in Sicherheit. Doch das ist ein Irrtum. 

Auf ihrem Weg erleben die Kinder die raue Natur des Südwestens, menschliche Begegnungen von der schönen und hässlichen Art und die stets gegenwärtige Kriminalität der Grenzregion. 
Flucht aus sozialen Gründen, aber auch Ausbeutung und Frauenhandel sind Teil des Hintergrunds der Geschichte und werden angesprochen. Ebenso wie eine Staatsmacht, die sich mit allen Mitteln gegen Immigration wehrt, deren Vertreter aber im Einzelfall durchaus nicht ohne menschliche Wärme sind.
Ein spannender, einfühlsamer Roman, der Mut macht. 

Taradha Ichbinhier
Auf die Frage, woher sie komme, antwortet die kleine Taradsha immer nur: "Ich bin hier."
Sie ist etwa sieben Jahre alt und allein auf dem Weg nach Deutschland. Ein "Rudel" ist es, was sie sucht - nicht eine Familie. 
Unter dramatischen Umständen stößt sie auf den arbeitslosen Geigenbauer und Straßenmusiker Alex. Es folgen weitere Menschen, die außer Musikbegeisterung eigentlich kaum Gemeinsamkeiten haben. Trotzdem entsteht um das starke Mädchen herum ein kleines Straßenorchester, das in Frankreich sein Glück versucht. 
Ein ehrgeiziger Geistlicher erkennt Potential in den Musikern, vor allem aber in Taradsha und bezieht sie in seine großen Pläne ein. Er lädt sie auf ein abgelegenes Landschloss ein. 
Allerdings haben weder die Unterweisungen des Abbés noch eine Marienerscheinung ganz die gewünschte Wirkung. Eine Kraftprobe lässt nicht auf sich warten.

Wer eine naheliegende, klar einzuordnende Story sucht, sollte diesen Roman besser meiden. Wer hingegen offen ist für überraschende Wendungen und unberechenbaren Humor, wird nicht enttäuscht werden. Ein gewitztes Mädchen, fein gezeichnete, originelle Persönlichkeiten und eine spannende, unwahrscheinliche Handung führen zu einem eindrücklichen Lesevergnügen - und mit ziemlicher Sicherheit zu lauten Lachern. 
Geistreich, haarsträubend, respektlos und - musikalisch...
Roman
ISBN 9781534789456
Taschenbuch 320 Seiten, auch als E-Book erhältlich

Wotan der Waldmensch
Haben früher im nahen Albisforst Waldmenschen gelebt?
Die Lehrerin legt ihrer dritten Klasse einen Zeitungsartikel vor, der darauf hindeutet. Ein gelungener Einstieg ins Thema "Wald", hat sich Frau Lautwich wohl gedacht. Die Wirkung hat sie aber unterschätzt.
Besonders Claudia, Nicole und Flip fangen Feuer und machen sich auf die Suche nach den Waldmenschen. Sie erkundigen sich bei Fachleuten wie einem alten Förster und erhalten wichtige Hinweise. An einem frühen Samstagmorgen machen sie sich auf die erste Expedition in den Wald und stoßen auf Spuren. Oder haben sie sogar "Wotan" persönlich gesehen?
Enttäuscht merken sie, dass die Eltern ihre Berichte nicht ernst nehmen. Zwei Reporter vom "Guck" hingegen wittern eine Sensationsstory und wollen den Waldmenschen unbedingt aufstöbern. Schon bei der ersten Begegnung wird den Kindern klar, dass sie Wotan vor den beiden in Schutz nehmen müssen.
Kann ihnen das gelingen? 
Auf einem Klassenausflug kommt es zur nächtlichen Entscheidung im Wald.
Das Buch - ursprünglich entstanden als Klassenlektüre zum Thema "Wald" - ist eine spannende Geschichte für Kinder von sechs bis zehn Jahren.
Waldroman für Kinder, 6 - 10 Jahre
ISBN 9781534828520
Taschenbuch, 82 Seiten, 10 Illustrationen
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